Bolzentreppe – schlicht, platzsparend und designvoll

Herkömmliche Treppen verbinden zwar zwei Etagen im Haus, aber sie sind auch recht wuchtig im Erscheinungsbild und können ein Raumkonzept regelrecht erdrücken. Das geschieht auch, wenn die Setzstufe weggelassen wird. Die Lösung kann dann eine freitragende Treppe sein.

Der Unterschied zur herkömmlichen Treppe

bolzentreppeEine freitragende Treppe besitzt keine Unterkonstruktion, auf der die Stufen aufliegen. Die tragenden Elemente sind in der Regel das Treppengeländer und eine Verbindung der einzelnen Stufen. Diese Verbindungen werden meist aus kleinen, aber stabilen Bolzen gebildet. Bei schweren Stufenmaterialien wie zum Beispiel Stein fungieren zusätzliche Bolzen in der Wand als zusätzliche Stützen. Diese Treppen werden daher auch oft als Bolzentreppen bezeichnet. Je nach Region werden sie aber auch Tragbolzentreppe oder Bolzenstiege genannt. Die ganze Last der Treppe wird zum einen vom Geländer getragen und zum anderen stützen sich die einzelnen Stufen gegenseitig. Dadurch sind natürlich viel leichter wirkende Treppen möglich. Ohne Setztstufe erwecken sie oft den Eindruck, dass sie schweben. Es versteht sich von selbst, dass sich diese Treppenart viel harmonischer in das Raumkonzept integrieren lässt und auch viele filigrane Varianten ermöglicht.

Viele Materialien sind möglich

Wie bei vielen anderen Treppen gibt es auch für diese Treppen viele Materialien, die verwendet werden können. Sehr häufig werden verschiedene Holzarten für Bolzentreppen angeboten. Eiche, Buche und Fichte stehen dabei sehr weit vorne. Über die Oberflächenbehandlung können die Hölzer an das Farbkonzept des Raumes angeglichen werden. Wer es exklusiver mag, wird sich für Mahagoni oder Stein entscheiden. Hier sind vor allem Marmor und Granit die Favoriten. Die Geländer werden oft aus verchromtem Stahl, Holz oder einer Kombination aus beidem gefertigt. Gerade Stahlgeländer unterstreichen luftige und filigrane Treppen. Durch die große Auswahl an Werkstoffen sind diese Treppen sehr gut in vorhandene Einrichtungsstile zu integrieren. Auch als Blickfang sind diese Treppen sehr gut geeignet.

Der kleine Trick mit der Wand

Gerade bei schweren Stufen und sehr filigranen Geländern kann es zu kleinen Problemen mit der frei tragenden Statik kommen. Aber auch dafür gibt es eine Lösung. Über Tragbolzen in der Wand erhalten die Steinstufen zusätzlichen Halt. Diese Lösung beeinträchtigt die Optik in keiner Weise, da die Bolzen von den Stufen verdeckt werden. Zur Trittschalldämmung gibt es die Bolzen auch mit einem Lager aus Gummi. Alle Geräusche der Treppe werden dank der Gummilager von der Wand ferngehalten. Selbst die Schwingungen des Geländers werden gedämmt und stören keinen mehr. Auch der “schwebende” Eindruck bleibt erhalten.

Kleine Räume bevorzugt

Die bevorzugten Einsatzbereiche der Tragbolzentreppen sind kleine Räume oder recht enge Flure. Da auf die Wangen und die Setzstufen verzichtet wird, erscheint die Treppe nicht mehr so mächtig und erdrückend. Der fast freie Blick auf den Hintergrund lässt den Raum oder Flur größer erscheinen. Auch in anderen Räumen nimmt eine Tragbolzentreppe keine dominante Rolle ein und die Weite des Zimmers bleibt für den Betrachter erhalten. Eine Tragbolzentreppe ist entweder fast unsichtbar oder bei geeigneter Farbwahl ein toller Blickfang und unterstreicht das Raumkonzept sogar positiv.

In erster Linie werden die Bolzentreppen dort eingesetzt, wo wenig Platz ist. Da auf die Wangen und andere Komponenten verzichtet werden kann, sind sie sehr platzsparend. Durch ihre leicht wirkende Bauweise eignen sie sich auch hervorragend als dezenter Blickfang. Auch die Möglichkeiten der Anpassung an fast jeden Einrichtungsstil machen diese Treppen zu einem sehr beliebten Aufgang in die obere Etage.

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