Gewendelte Treppen – wenn am Platz übrig wird
Gewendelte Treppen sind nach geradläufigen Treppen die zweite meist gebaute Treppenform in Privathäusern. Sie bieten einen hohen Trittkomfort, ohne viel Platz in Anspruch zu nehmen. Wendelung, die für sie so charakteristisch ist, macht sie auch sehr variationsreich.
Raumsparende Wendelung mit Gehrythmus
Von Grundrissform her sind sie direkt in der Mitte, denn sie sind weder gerade noch kreisrund. Eingeteilt werden sie meistens in zwei Gruppen: halbgewendelte und viertelgewendelte Treppen. Die ersten weisen vom Antritt bis zum Austritt eine Drehung von 180° auf und daher ist ihr mittlerer Treppenarm kürzer als der An- und Austrittsarm. Die zweiten haben dagegen einen um etwa 90° abgewinkelten Treppenlauf, der sowohl gerade als auch gewendelte Stufen vereinigt. Die Wendelung, die für beide Treppenformen typisch ist, kann sich negativ auf die Begehbarkeit auswirken, deshalb ist bei ihrer Einrichtung auf die fachgerechte Verziehung der gewendelten Stufen zu achten, die einen fließenden Gehrythmus garantieren sollen. Beide charakterisieren sich auch durch raumsparende Eigenschaften.
Fantasievolle und flexible Schnörkel im Treppenhaus
Ein weiterer Pluspunkt von gewendelten Treppen ist auch Flexibilität in der Planung sowie vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. Durch eine Biegung von 90° oder 180° sorgt diese Treppenform für effektvolle Schnörkel, die viel Dynamik in die Innenräume holen. Die Wendelung gibt auch viel Freiraum für gestalterische Kreativität der Innenarchitekten. Sie entwerfen S-förmige, Y-förmige und U-förmige Blickfänger, die sich fantasievoll in die Höhe schlängeln. Im Denkmalbereich ist immer noch eine der eindrucksvollsten Treppen dieser Art zu sehen – Berliner Treppe, die sich durch ein höchst repräsentatives Erscheinungsbild sowie einen ergonomischen Treppenverlauf auszeichnet. Im Bühnen- und Kulissenbau sind dagegen die Showtreppen zu treffen, die auch eine interessante Form von gewendelten Treppen darstellen, die aber im Hausbau keine Anwendung finden.
